NACH FÜNF JAHREN ENDLICH WIEDER IN FRANKREICH –
SCHÜLERAUSTAUSCH NACH BRIOUDE 2024
Tag 1 und 2 (22. und 23.05.24): Anfahrt und Begrüßung
Ein halbes Jahr nachdem unsere französischen Austauschschüler abgereist waren, hieß es für uns nun: auf nach Frankreich. So begann unsere 17-stündige Fahrt am Abend des 22.05. mit Aufregung und Vorfreude im Gepäck. Mit regelmäßigen Pausen und kleinen Komplikationen zwischendurch kamen wir dennoch alle gesund und munter in Brioude an und wurden von unseren Austauschschülern freudig in Empfang genommen. Bei dem Mittagessen in der Kantine des Collège La Fayette lockerte sich die Stimmung auf und man kam wieder ins Gespräch. Dies war auch gut so, denn im Anschluss entdeckten wir den Ort in Gruppen, bestehend aus zwei französischen und zwei deutschen Schülern mit einer Stadtrallye. Nach erfolgreicher Besichtigung der idyllischen, historisch geprägten Altstadt neigte sich der Tag bereits dem Ende, denn es ging in die Gastfamilien. Dort verbrachte nun jeder seinen Abend individuell, dennoch gespannt darauf, was die nächsten Tage bringen werden.
Tag 3 (24.05.24): Ein französischer Schultag
Unser erster vollständiger Tag in Frankreich startete super, denn die Schule begann erst um 9:00 Uhr und wir konnten alle ausschlafen. In verschiedenen Klassen durften wir am Unterricht teilnehmen. Als Erstes hatten wir sehr interessanten und lehrreichen Französischunterricht. Wir haben uns mit der Fabel namens „Le Singe et le Léopard“ beschäftigt und sie analysiert. Danach konnten wir unsere Kräfte im Sportunterricht herauslassen, der ziemlich interessant und lustig war. Nachdem wir nun unser Können unter Beweis gestellt hatten, waren wir natürlich sehr hungrig. Also hieß es: auf zur Cafeteria!
Dort haben wir einen sehr leckeren und frischen Salat sowie ein saftiges Hacksteak mit einer hausgemachten Blauschimmelkäse-Sauce bekommen. Die Sauce war zwar nicht für jeden etwas, hat aber trotzdem sehr gut geschmeckt. Es gab auch noch Bohnen, Frischkäse, Joghurt und ein Dessert nach Wahl. Zur Auswahl standen ein Eisriegel und Früchte.
Nachdem wir uns nun alle mit dem leckeren Essen die Bäuche vollgeschlagen hatten, ging es auch schon wieder in den Unterricht. Da stand nun Englisch auf dem Plan. Während wir über den Film „Die Bestimmung – Divergent“ redeten, verging die Zeit wie im Flug. Bevor es nun noch zum Deutschunterricht ging, bekamen wir eine Führung durch das ganze Schulgebäude. Bei einigen Räumen wünschten wir uns alle, dass es sie auch an unserer Schule gäbe, zum Beispiel ein Raum mit sechs Tischkickern und drei Tischtennisplatten. Aber auch das Krankenzimmer brachte uns zum Staunen. Nachdem die Führung dann beendet worden war, ging es für uns in den Deutschunterricht. Wir alle waren sehr gespannt, was jetzt auf uns zukommen würde. Während der 30-minütigen Unterrichtsstunde haben wir Deutschen französische Zungenbrecher gelernt und die Franzosen deutsche. Am Ende musste jeder einen Zungenbrecher aufsagen. Es kamen ein paar sehr lustige Sätze zustande.
Zum Abschluss des Tages hatten wir noch Kunst. Am Anfang unterhielten wir uns mit dem Lehrer, welcher überraschenderweise sehr gut Deutsch sprach. Nach ca. 20 Minuten haben wir dann die Franzosen bei ihrem Ausstellungsprojekt so gut, wie wir konnten, unterstützt.
Und so ging der Schultag um 17:00 Uhr zu Ende. Es war sehr schön zu sehen, wie anders das Schulsystem in unserem Nachbarland ist. Nachdem wir uns nun alle voneinander verabschieden hatten, ging es auch schon zurück in die Gastfamilien. Nun liegen noch ein paar spannende Tage vor uns, die wir euch gern näherbringen wollen.
Tag 4 (25.05.24): Ein Sonnabend im Freizeitpark der besonderen Art
Von meiner Gastfamilie war mir für den Sonnabend die Fahrt in einen Freizeitpark angekündigt worden. Zu Beginn stellte ich mir den Park wie „Belantis“ vor, doch das sollte sich als Irrtum herausstellen. Um 8 Uhr fuhr meine Gastfamilie mit mir in ihrem Auto los, wobei ich das Glück hatte, auf dem Beifahrersitz Platz nehmen zu dürfen. Nach etwa zwei Stunden Fahrt kamen wir am Park Le PAL in Saint-Pourçain-sur-Besbre an. Dort erfuhr ich, dass es sich nicht um einen gewöhnlichen Freizeitpark handelt. Der Park wurde 1973 gegründet. Das erste Fahrgeschäft war damals „King Kong“, eine Attraktion, die sogar mein Gastvater schon als Kind besucht hat. Die Besonderheit von Le PAL besteht darin, dass dort drei Aspekte vereint werden: Es ist der einzige Park Frankreichs, der Fahrgeschäfte, Tiere und ungewöhnliche Unterkünfte miteinander kombiniert.
Zuerst ging es mit meiner Gastfamilie in den Tierbereich, vergleichbar mit einem großen Zoo. Dort wird viel Wert auf nachhaltigen Tourismus und die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für den Respekt vor der Umwelt gelegt. Bei unserem Rundgang konnten wir dann die vielfältige Tierwelt beobachten, z.B. Löwen, Elefanten, Gibbons, Flusspferde usw. Nach einer kleinen Essenpause ging es in den Freizeitparkbereich. Dieser war noch viel größer als der Zoo und war mit fast 30 Achterbahnen ausgestattet, die allesamt Nervenkitzel versprachen. So konnte man mit Bergbauwagen durch Tempelruinen fahren oder auf großen Reifen durch Wildwasseranlagen rasen. Meine Gastbrüder ließen keines der Fahrgeschäfte aus; jede Attraktion wurde getestet. Ich habe mich von den wildesten Angeboten, wie z. B. den sich drehenden Achterbahnen, lieber zurückgehalten – meinem Magen und meinem Kreislauf zuliebe. Der dritte Teil des Parks besteht aus 31 Lodges auf Stelzen an einem großen See. Es sind authentische Nachbildungen von Camps in den Wildreservaten im Süden Afrikas. Wie ich gelernt habe, sind die Unterkünfte sehr beliebt bei Besuchern aus Frankreich und anderen europäischen Ländern. Diese haben die Möglichkeit, die Nacht umgeben von Tieren der afrikanischen Savanne (Gnus, Zebras, Antilopen) zu verbringen und beim Aufwachen Nilpferde friedlich in einer natürlichen Umgebung schwimmen zu sehen. Es war schon 20 Uhr, als wir den ganzen Park „abgearbeitet“ hatten. Es war ein tolles Erlebnis, aber wir waren am Abend froh, wieder im Auto sitzen zu können.
Tag 5 (26.05.24): Kletterpark à la française
In Deutschland ist der Sonntag eine Art Ruhetag. Man entspannt während des Fernsehens auf der Couch, geht bei schönem Wetter spazieren oder macht als Schüler*in noch schnell die Hausaufgaben für den nächsten Tag. Doch als Austauschschülerin möchte man natürlich viel erleben. Am Morgen durfte ich wie gewöhnlich ganz in Ruhe ausschlafen, da wir erst für den Nachmittag etwas geplant hatten. Während ich noch gefrühstückt habe, musste meine Austauschpartnerin ebenfalls ihre Hausaufgaben für den nächsten Tag erledigen. Die Zeit verging äußerst schnell und schon wandelte sich der ruhige Sonntag in ein Abenteuer um: Zusammen mit meiner Gastfamilie fuhr ich durch die wunderschöne Landschaft nach Langeac in einen Kletterpark. Natürlich ist ein Kletterpark nichts Neues, denn die gibt es auch in Deutschland. Doch dieser Kletterpark steckte voller Überraschungen. Plötzlich schwebte man mitten auf der Seilbahnstrecke über einem Fluss. Gemeinsam kletterten wir hoch auf den Bäumen die Pfade entlang und hatten jede Menge Spaß. Zufälligerweise trafen wir im Kletterpark auch auf eine französische Freundin, die ebenfalls eine Austauschpartnerin dabeihatte. Da wir dann noch zahlreicher waren, machte es umso mehr Spaß, den Parcours zwischen den Bäumen entlangzuklettern. Somit war es wieder einmal ein toller Tag, welcher mit einer leckeren Quiche zum Abendbrot endete.
Tag 6 (27.05.24): Erlebnisreiches „Vulcania“
„Vulcania“ – woran denkt man bei diesem Namen? Ich glaubte tatsächlich erst, dass wir eine Vulkanlandschaft besichtigen würden. Und damit lag ich auch gar nicht so daneben, da der Komplex inmitten des regionalen Naturparks Volcans d’Auvergne in der Vulkankette Chaîne des Puys liegt. Jedoch ist Vulcania eher als Freizeit- und Unterhaltungspark gedacht.
Mit dem Bus starteten wir um 9 Uhr vom „Collège La Fayette“ unsere eineinhalbstündige Fahrt zum Park für Vulkanismus. Dort angekommen, stattete man uns erst einmal mit Audioguides und einer Karte des Parks aus, damit wir uns gut zurechtfinden können. Und dann ging es auch schon los. Vier Stunden hatten wir Zeit, um das riesige Gebiet zu erkunden und neue Informationen in uns aufzusaugen. Dies gelang mithilfe multimedialer Präsentationen, welche sich auf verschiedenen Ebenen unter der Erde befanden. Die Inhalte wurden spielerisch und mit sehr moderner Technologie vermittelt. Auf einer dynamisch-interaktiven Plattform wurde unsere Gruppe mit der Kraft der Erde konfrontiert und musste sich den verschiedensten Naturkatastrophen stellen. Von Tsunamis, Erdbeben, Lavaströmen bis hin zu Meteoriteneinschlägen erlebten wir alles und beantworteten Quizfragen, um unseren Wissensbereich zu erweitern. In Frankreichs größtem Planetarium war uns eine immersive Beobachtung des Himmels an der 22 m hohen Kuppel möglich, wo uns Inhalte über das Universum nähergebracht wurden. Mit „Abyss Explorer“ konnten wir bis zum Meeresgrund eintauchen und mit „Dragon Ride 2“ wurden wir zurück in die Vergangenheit und die Zeit der Dinosaurier in 4D versetzt. Im Vulcania Park gibt es einfach alles. Doch das Highlight für die meisten war eine Achterbahnfahrt: eingeschlossen in einem Bergwerk, das in sich zusammenbrach (natürlich nur auf dem Bildschirm). Indem plötzlich unter unseren Füßen der Boden weggerissen wurde, fielen wir einige Meter in die Dunkelheit, von wo dann die wilde Fahrt begann. Es gab noch so viele weitere spektakuläre Attraktionen, doch die Zeit reichte leider nicht für alles aus. Trotzdem machten wir uns mit neu erschlossenem Wissen und guter Laune um 14:30 Uhr schlussendlich wieder auf den Rückweg. Der Ausflug war ein voller Erfolg und alle sind schon gespannt auf die nächsten zwei Tage.
Tag 7 (28.05.24): Die historische Stadt Le Puy-en-Velay
Früh um 9 Uhr in den Bus, fast zwei Stunden Fahrt, eine hügelige Stadt und endlose Treppen – das klingt an sich eigentlich nicht sehr vielversprechend. Eigentlich haben wir auch erwartet, dass es ein langweiliger Tag mit Stadtführung wird, aber wir wurden vom Gegenteil überzeugt.
Gemeinsam mit unseren französischen Austauschpartnern sind wir im Bus nach Le Puy-en-Velay gefahren. Dort haben unsere Lehrkräfte die Schülerinnen und Schüler erst einmal in eine französischsprachige und eine deutschsprachige Gruppe aufgeteilt. In diesen Gruppen haben wir anschließend in der jeweiligen Sprache eine interessante Stadtführung bekommen. Wir haben die Architektur der historischen Stadt kennengelernt und eine Kathedrale besichtigt, in der wir einen Vulkanstein anfassen durften. Dies verspricht, gesund zu werden bzw. zu bleiben. Danach war die eineinhalbstündige Führung schon beendet, sodass wir eine kurze Essenspause einlegen konnten. Nach dem kleinen Picknick haben wir die Stadt auf eigene Faust in Kleingruppen nach Wahl und mit Quizfragen in der Hand erkundet. Die Zeit ging leider schnell vorbei und wir sind schließlich wieder alle zusammen etliche Treppen zur Marienstatue auf dem Rocher Corneille hinaufgestiegen. Obwohl es anstrengend war, hat sich der Aufstieg definitiv gelohnt, denn von oben hatten wir einen wunderschönen, sonnigen Ausblick über die ganze Stadt. Gegen 17 Uhr sind wir wieder an der Schule in Brioude angekommen und haben dann den restlichen Tag in unseren Gastfamilien verbracht.
NACH FÜNF JAHREN ENDLICH WIEDER IN FRANKREICH –
SCHÜLERAUSTAUSCH NACH BRIOUDE 2024
Tag 1 und 2 (22. und 23.05.24): Anfahrt und Begrüßung
Ein halbes Jahr nachdem unsere französischen Austauschschüler abgereist waren, hieß es für uns nun: auf nach Frankreich. So begann unsere 17-stündige Fahrt am Abend des 22.05. mit Aufregung und Vorfreude im Gepäck. Mit regelmäßigen Pausen und kleinen Komplikationen zwischendurch kamen wir dennoch alle gesund und munter in Brioude an und wurden von unseren Austauschschülern freudig in Empfang genommen. Bei dem Mittagessen in der Kantine des Collège La Fayette lockerte sich die Stimmung auf und man kam wieder ins Gespräch. Dies war auch gut so, denn im Anschluss entdeckten wir den Ort in Gruppen, bestehend aus zwei französischen und zwei deutschen Schülern mit einer Stadtrallye. Nach erfolgreicher Besichtigung der idyllischen, historisch geprägten Altstadt neigte sich der Tag bereits dem Ende, denn es ging in die Gastfamilien. Dort verbrachte nun jeder seinen Abend individuell, dennoch gespannt darauf, was die nächsten Tage bringen werden.
Tag 3 (24.05.24): Ein französischer Schultag
Unser erster vollständiger Tag in Frankreich startete super, denn die Schule begann erst um 9:00 Uhr und wir konnten alle ausschlafen. In verschiedenen Klassen durften wir am Unterricht teilnehmen. Als Erstes hatten wir sehr interessanten und lehrreichen Französischunterricht. Wir haben uns mit der Fabel namens „Le Singe et le Léopard“ beschäftigt und sie analysiert. Danach konnten wir unsere Kräfte im Sportunterricht herauslassen, der ziemlich interessant und lustig war. Nachdem wir nun unser Können unter Beweis gestellt hatten, waren wir natürlich sehr hungrig. Also hieß es: auf zur Cafeteria!
Dort haben wir einen sehr leckeren und frischen Salat sowie ein saftiges Hacksteak mit einer hausgemachten Blauschimmelkäse-Sauce bekommen. Die Sauce war zwar nicht für jeden etwas, hat aber trotzdem sehr gut geschmeckt. Es gab auch noch Bohnen, Frischkäse, Joghurt und ein Dessert nach Wahl. Zur Auswahl standen ein Eisriegel und Früchte.
Nachdem wir uns nun alle mit dem leckeren Essen die Bäuche vollgeschlagen hatten, ging es auch schon wieder in den Unterricht. Da stand nun Englisch auf dem Plan. Während wir über den Film „Die Bestimmung – Divergent“ redeten, verging die Zeit wie im Flug. Bevor es nun noch zum Deutschunterricht ging, bekamen wir eine Führung durch das ganze Schulgebäude. Bei einigen Räumen wünschten wir uns alle, dass es sie auch an unserer Schule gäbe, zum Beispiel ein Raum mit sechs Tischkickern und drei Tischtennisplatten. Aber auch das Krankenzimmer brachte uns zum Staunen. Nachdem die Führung dann beendet worden war, ging es für uns in den Deutschunterricht. Wir alle waren sehr gespannt, was jetzt auf uns zukommen würde. Während der 30-minütigen Unterrichtsstunde haben wir Deutschen französische Zungenbrecher gelernt und die Franzosen deutsche. Am Ende musste jeder einen Zungenbrecher aufsagen. Es kamen ein paar sehr lustige Sätze zustande.
Zum Abschluss des Tages hatten wir noch Kunst. Am Anfang unterhielten wir uns mit dem Lehrer, welcher überraschenderweise sehr gut Deutsch sprach. Nach ca. 20 Minuten haben wir dann die Franzosen bei ihrem Ausstellungsprojekt so gut, wie wir konnten, unterstützt.
Und so ging der Schultag um 17:00 Uhr zu Ende. Es war sehr schön zu sehen, wie anders das Schulsystem in unserem Nachbarland ist. Nachdem wir uns nun alle voneinander verabschieden hatten, ging es auch schon zurück in die Gastfamilien. Nun liegen noch ein paar spannende Tage vor uns, die wir euch gern näherbringen wollen.
Tag 4 (25.05.24): Ein Sonnabend im Freizeitpark der besonderen Art
Von meiner Gastfamilie war mir für den Sonnabend die Fahrt in einen Freizeitpark angekündigt worden. Zu Beginn stellte ich mir den Park wie „Belantis“ vor, doch das sollte sich als Irrtum herausstellen. Um 8 Uhr fuhr meine Gastfamilie mit mir in ihrem Auto los, wobei ich das Glück hatte, auf dem Beifahrersitz Platz nehmen zu dürfen. Nach etwa zwei Stunden Fahrt kamen wir am Park Le PAL in Saint-Pourçain-sur-Besbre an. Dort erfuhr ich, dass es sich nicht um einen gewöhnlichen Freizeitpark handelt. Der Park wurde 1973 gegründet. Das erste Fahrgeschäft war damals „King Kong“, eine Attraktion, die sogar mein Gastvater schon als Kind besucht hat. Die Besonderheit von Le PAL besteht darin, dass dort drei Aspekte vereint werden: Es ist der einzige Park Frankreichs, der Fahrgeschäfte, Tiere und ungewöhnliche Unterkünfte miteinander kombiniert.
Zuerst ging es mit meiner Gastfamilie in den Tierbereich, vergleichbar mit einem großen Zoo. Dort wird viel Wert auf nachhaltigen Tourismus und die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für den Respekt vor der Umwelt gelegt. Bei unserem Rundgang konnten wir dann die vielfältige Tierwelt beobachten, z.B. Löwen, Elefanten, Gibbons, Flusspferde usw. Nach einer kleinen Essenpause ging es in den Freizeitparkbereich. Dieser war noch viel größer als der Zoo und war mit fast 30 Achterbahnen ausgestattet, die allesamt Nervenkitzel versprachen. So konnte man mit Bergbauwagen durch Tempelruinen fahren oder auf großen Reifen durch Wildwasseranlagen rasen. Meine Gastbrüder ließen keines der Fahrgeschäfte aus; jede Attraktion wurde getestet. Ich habe mich von den wildesten Angeboten, wie z. B. den sich drehenden Achterbahnen, lieber zurückgehalten – meinem Magen und meinem Kreislauf zuliebe. Der dritte Teil des Parks besteht aus 31 Lodges auf Stelzen an einem großen See. Es sind authentische Nachbildungen von Camps in den Wildreservaten im Süden Afrikas. Wie ich gelernt habe, sind die Unterkünfte sehr beliebt bei Besuchern aus Frankreich und anderen europäischen Ländern. Diese haben die Möglichkeit, die Nacht umgeben von Tieren der afrikanischen Savanne (Gnus, Zebras, Antilopen) zu verbringen und beim Aufwachen Nilpferde friedlich in einer natürlichen Umgebung schwimmen zu sehen. Es war schon 20 Uhr, als wir den ganzen Park „abgearbeitet“ hatten. Es war ein tolles Erlebnis, aber wir waren am Abend froh, wieder im Auto sitzen zu können.
Tag 5 (26.05.24): Kletterpark à la française
In Deutschland ist der Sonntag eine Art Ruhetag. Man entspannt während des Fernsehens auf der Couch, geht bei schönem Wetter spazieren oder macht als Schüler*in noch schnell die Hausaufgaben für den nächsten Tag. Doch als Austauschschülerin möchte man natürlich viel erleben. Am Morgen durfte ich wie gewöhnlich ganz in Ruhe ausschlafen, da wir erst für den Nachmittag etwas geplant hatten. Während ich noch gefrühstückt habe, musste meine Austauschpartnerin ebenfalls ihre Hausaufgaben für den nächsten Tag erledigen. Die Zeit verging äußerst schnell und schon wandelte sich der ruhige Sonntag in ein Abenteuer um: Zusammen mit meiner Gastfamilie fuhr ich durch die wunderschöne Landschaft nach Langeac in einen Kletterpark. Natürlich ist ein Kletterpark nichts Neues, denn die gibt es auch in Deutschland. Doch dieser Kletterpark steckte voller Überraschungen. Plötzlich schwebte man mitten auf der Seilbahnstrecke über einem Fluss. Gemeinsam kletterten wir hoch auf den Bäumen die Pfade entlang und hatten jede Menge Spaß. Zufälligerweise trafen wir im Kletterpark auch auf eine französische Freundin, die ebenfalls eine Austauschpartnerin dabeihatte. Da wir dann noch zahlreicher waren, machte es umso mehr Spaß, den Parcours zwischen den Bäumen entlangzuklettern. Somit war es wieder einmal ein toller Tag, welcher mit einer leckeren Quiche zum Abendbrot endete.
Tag 6 (27.05.24): Erlebnisreiches „Vulcania“
„Vulcania“ – woran denkt man bei diesem Namen? Ich glaubte tatsächlich erst, dass wir eine Vulkanlandschaft besichtigen würden. Und damit lag ich auch gar nicht so daneben, da der Komplex inmitten des regionalen Naturparks Volcans d’Auvergne in der Vulkankette Chaîne des Puys liegt. Jedoch ist Vulcania eher als Freizeit- und Unterhaltungspark gedacht.
Mit dem Bus starteten wir um 9 Uhr vom „Collège La Fayette“ unsere eineinhalbstündige Fahrt zum Park für Vulkanismus. Dort angekommen, stattete man uns erst einmal mit Audioguides und einer Karte des Parks aus, damit wir uns gut zurechtfinden können. Und dann ging es auch schon los. Vier Stunden hatten wir Zeit, um das riesige Gebiet zu erkunden und neue Informationen in uns aufzusaugen. Dies gelang mithilfe multimedialer Präsentationen, welche sich auf verschiedenen Ebenen unter der Erde befanden. Die Inhalte wurden spielerisch und mit sehr moderner Technologie vermittelt. Auf einer dynamisch-interaktiven Plattform wurde unsere Gruppe mit der Kraft der Erde konfrontiert und musste sich den verschiedensten Naturkatastrophen stellen. Von Tsunamis, Erdbeben, Lavaströmen bis hin zu Meteoriteneinschlägen erlebten wir alles und beantworteten Quizfragen, um unseren Wissensbereich zu erweitern. In Frankreichs größtem Planetarium war uns eine immersive Beobachtung des Himmels an der 22 m hohen Kuppel möglich, wo uns Inhalte über das Universum nähergebracht wurden. Mit „Abyss Explorer“ konnten wir bis zum Meeresgrund eintauchen und mit „Dragon Ride 2“ wurden wir zurück in die Vergangenheit und die Zeit der Dinosaurier in 4D versetzt. Im Vulcania Park gibt es einfach alles. Doch das Highlight für die meisten war eine Achterbahnfahrt: eingeschlossen in einem Bergwerk, das in sich zusammenbrach (natürlich nur auf dem Bildschirm). Indem plötzlich unter unseren Füßen der Boden weggerissen wurde, fielen wir einige Meter in die Dunkelheit, von wo dann die wilde Fahrt begann. Es gab noch so viele weitere spektakuläre Attraktionen, doch die Zeit reichte leider nicht für alles aus. Trotzdem machten wir uns mit neu erschlossenem Wissen und guter Laune um 14:30 Uhr schlussendlich wieder auf den Rückweg. Der Ausflug war ein voller Erfolg und alle sind schon gespannt auf die nächsten zwei Tage.
Tag 7 (28.05.24): Die historische Stadt Le Puy-en-Velay
Früh um 9 Uhr in den Bus, fast zwei Stunden Fahrt, eine hügelige Stadt und endlose Treppen – das klingt an sich eigentlich nicht sehr vielversprechend. Eigentlich haben wir auch erwartet, dass es ein langweiliger Tag mit Stadtführung wird, aber wir wurden vom Gegenteil überzeugt.
Gemeinsam mit unseren französischen Austauschpartnern sind wir im Bus nach Le Puy-en-Velay gefahren. Dort haben unsere Lehrkräfte die Schülerinnen und Schüler erst einmal in eine französischsprachige und eine deutschsprachige Gruppe aufgeteilt. In diesen Gruppen haben wir anschließend in der jeweiligen Sprache eine interessante Stadtführung bekommen. Wir haben die Architektur der historischen Stadt kennengelernt und eine Kathedrale besichtigt, in der wir einen Vulkanstein anfassen durften. Dies verspricht, gesund zu werden bzw. zu bleiben. Danach war die eineinhalbstündige Führung schon beendet, sodass wir eine kurze Essenspause einlegen konnten. Nach dem kleinen Picknick haben wir die Stadt auf eigene Faust in Kleingruppen nach Wahl und mit Quizfragen in der Hand erkundet. Die Zeit ging leider schnell vorbei und wir sind schließlich wieder alle zusammen etliche Treppen zur Marienstatue auf dem Rocher Corneille hinaufgestiegen. Obwohl es anstrengend war, hat sich der Aufstieg definitiv gelohnt, denn von oben hatten wir einen wunderschönen, sonnigen Ausblick über die ganze Stadt. Gegen 17 Uhr sind wir wieder an der Schule in Brioude angekommen und haben dann den restlichen Tag in unseren Gastfamilien verbracht.