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Gedenktag ist aktueller denn je

Tauchaer erinnern an der Gedenkstätte auf dem Friedhof an die Opfer von Krieg und Gewalt.

Taucha. Zwei Sonntage vor dem ersten Advent wird seit 1952 in Deutschland der Volkstrauertag begangen. Auch in diesem Jahr gedachten an der Gedenkstätte auf dem Tauchaer Friedhof Mitglieder des Stadtrats, Mitarbeiter der Verwaltung, Vertreter der Kirchgemeinden, Schülerinnen und Schüler des Geschwister-Scholl-Gymnasiums und der Oberschule Taucha sowie Bürgerinnen und Bürger der Kriegstoten und der Opfer von Gewaltherrschaft. „In diesem Jahr denken wir im Besonderen an die Kriegstoten und ihre Angehörigen in der Ukraine und an die vielen in den vergangenen Monaten gefallenen Soldaten und getöteten Zivilisten“, sagte Bürgermeister Tobias Meier (FDP). „Die militärischen Auseinandersetzungen und Kriege auf der Erde in den letzten Jahren und Jahrzehnten waren für uns in Taucha, in Deutschland und Europa gefühlt weit weg. Im Jahr 2022 ist plötzlich alles ganz anders.”

Auch die Zahl der Menschen, die weltweit vor Krieg, Konflikten und Verfolgung fliehen müssen, sei noch nie so hoch gewesen, wie heute. So seien Ende 2021 bereits mehr als doppelt so viele Menschen auf der Flucht gewesen wie noch vor zehn Jahren. „Schutzsuchende kamen seit März vermehrt auch nach Taucha“, stellte der Stadtchef fest. „Der diesjährige Volkstrauertag soll daher nicht nur die Vergangenheit im Blick haben, sondern auch die Gegenwart. Das Schicksal der Flüchtlinge gehört mit dazu.“ Wichtig sei es, den Menschen in ihrer Heimat ein sicheres und gewaltfreies Leben zu ermöglichen.

Schüler aus dem Leistungskurs Geschichte des Geschwister-Scholl-Gymnasiums erinnerten an alle getöteten und verletzten Soldaten, aber auch an die Opfer unter den Minderheiten: „Bewahren wir ihr Vermächtnis. Deshalb sind wir heute hier.“ Geschichtslehrerin Uta Nerger hatte die künftigen Abiturienten auf die besondere Bedeutung des Tages vorbereitet. Schüler der Oberschule Taucha sprachen ebenfalls Worte des Gedenkens – unter ihnen zwei in Taucha lebende ukrainische Schülerinnen, die ihre Botschaft in deutscher Sprache vortrugen. „Es fällt mir als Christ schwer, zu akzeptieren, dass einem Aggressor mit Waffengewalt entgegengetreten werden muss”, sagte Nico Piehler, Gemeindepfarrer der evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde St. Moritz. Umso wichtiger sei es deshalb, den Appell „Macht Schwerter zu Pflugscharen” so schnell wie möglich zu verwirklichen. Die Hoffnung auf Frieden dürfe man nie aufgeben. Ins Abschlussgebet schlossen der Gemeinderefent der Katholischen Gemeinde St. Anna, Andreas Cerny, und der Gemeindevorsteher der Neuapostolischen Kirche, Sebastian Kräher, alle Opfer von Krieg und Gewalt ein. Der Posaunenchor St. Moritz Taucha begleitete die Veranstaltung musikalisch.

Die für die Gedenkstätte zuständige Leiterin des Städtischen Museums, Ricarda Döring, informierte, dass in diesem Jahr auf den bestehenden Kriegsgräbern drei Holzkreuze durch Grabsteine ersetzt wurden. Die Maßnahme wurde zu 100 Prozent von der Landesdirektion Sachsen gefördert. Die Stadt trägt die Kosten für die Pflege der Grabstätten.

Quellenangabe: LVZ Delitzsch-Eilenburg vom 14.11.2022, Seite 12

Gedenktag ist aktueller denn je

Tauchaer erinnern an der Gedenkstätte auf dem Friedhof an die Opfer von Krieg und Gewalt.

Taucha. Zwei Sonntage vor dem ersten Advent wird seit 1952 in Deutschland der Volkstrauertag begangen. Auch in diesem Jahr gedachten an der Gedenkstätte auf dem Tauchaer Friedhof Mitglieder des Stadtrats, Mitarbeiter der Verwaltung, Vertreter der Kirchgemeinden, Schülerinnen und Schüler des Geschwister-Scholl-Gymnasiums und der Oberschule Taucha sowie Bürgerinnen und Bürger der Kriegstoten und der Opfer von Gewaltherrschaft. „In diesem Jahr denken wir im Besonderen an die Kriegstoten und ihre Angehörigen in der Ukraine und an die vielen in den vergangenen Monaten gefallenen Soldaten und getöteten Zivilisten“, sagte Bürgermeister Tobias Meier (FDP). „Die militärischen Auseinandersetzungen und Kriege auf der Erde in den letzten Jahren und Jahrzehnten waren für uns in Taucha, in Deutschland und Europa gefühlt weit weg. Im Jahr 2022 ist plötzlich alles ganz anders.”

Auch die Zahl der Menschen, die weltweit vor Krieg, Konflikten und Verfolgung fliehen müssen, sei noch nie so hoch gewesen, wie heute. So seien Ende 2021 bereits mehr als doppelt so viele Menschen auf der Flucht gewesen wie noch vor zehn Jahren. „Schutzsuchende kamen seit März vermehrt auch nach Taucha“, stellte der Stadtchef fest. „Der diesjährige Volkstrauertag soll daher nicht nur die Vergangenheit im Blick haben, sondern auch die Gegenwart. Das Schicksal der Flüchtlinge gehört mit dazu.“ Wichtig sei es, den Menschen in ihrer Heimat ein sicheres und gewaltfreies Leben zu ermöglichen.

Schüler aus dem Leistungskurs Geschichte des Geschwister-Scholl-Gymnasiums erinnerten an alle getöteten und verletzten Soldaten, aber auch an die Opfer unter den Minderheiten: „Bewahren wir ihr Vermächtnis. Deshalb sind wir heute hier.“ Geschichtslehrerin Uta Nerger hatte die künftigen Abiturienten auf die besondere Bedeutung des Tages vorbereitet. Schüler der Oberschule Taucha sprachen ebenfalls Worte des Gedenkens – unter ihnen zwei in Taucha lebende ukrainische Schülerinnen, die ihre Botschaft in deutscher Sprache vortrugen. „Es fällt mir als Christ schwer, zu akzeptieren, dass einem Aggressor mit Waffengewalt entgegengetreten werden muss”, sagte Nico Piehler, Gemeindepfarrer der evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde St. Moritz. Umso wichtiger sei es deshalb, den Appell „Macht Schwerter zu Pflugscharen” so schnell wie möglich zu verwirklichen. Die Hoffnung auf Frieden dürfe man nie aufgeben. Ins Abschlussgebet schlossen der Gemeinderefent der Katholischen Gemeinde St. Anna, Andreas Cerny, und der Gemeindevorsteher der Neuapostolischen Kirche, Sebastian Kräher, alle Opfer von Krieg und Gewalt ein. Der Posaunenchor St. Moritz Taucha begleitete die Veranstaltung musikalisch.

Die für die Gedenkstätte zuständige Leiterin des Städtischen Museums, Ricarda Döring, informierte, dass in diesem Jahr auf den bestehenden Kriegsgräbern drei Holzkreuze durch Grabsteine ersetzt wurden. Die Maßnahme wurde zu 100 Prozent von der Landesdirektion Sachsen gefördert. Die Stadt trägt die Kosten für die Pflege der Grabstätten.

Quellenangabe: LVZ Delitzsch-Eilenburg vom 14.11.2022, Seite 12