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Nürnberg, Dürer-Hase

Kurz und intensiv – eine Reise nach Nürnberg

Am 13.06.2022 begab sich der Leistungskurs Geschichte 11 mit Frau Hummelsheim und Herrn Peltzer auf eine Exkursion nach Nürnberg. Keiner aus unserer Reisegruppe konnte ahnen, welche kulturelle Vielfalt uns erwarten würde. Dank des 9-Euro-Tickets durchquerten wir ökonomisch wie ökologisch nachhaltig die Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Bayern. Nürnberg empfing uns bei schönstem Wetter. Der öffentliche Nahverkehr erschloss sich uns sehr schnell und das ansprechende Hotel steigerte unsere sowieso schon gute Laune.

Schon bei unserem ersten Spaziergang durch die Altstadt wurde uns klar, dass drei Tage nicht ausreichen würden, um diese Stadt auch nur annähernd zu erfassen. Wir erlebten den Gegensatz zwischen der quirlig-lebhaften Atmosphäre der Straßen und Gassen und der weihevollen Stille in der gotischen St. Lorenz Kirche. Unser erster Abend klang bei Super-Mond auf dem Basketball-Platz aus.

Der zweite Tag begann mit einem üppigen und entspanntem Frühstück. Das hatten wir auch nötig, denn es erwartete uns eine dreistündige Führung über das ehemalige Reichsparteitags-Gelände. Fassungslos standen wir vor den Resten dieser überdimensionierten Propaganda-Architektur, die einst von den Nationalsozialisten geplant und  auf Kosten der Völker, die sie unterjochen wollten, errichtet werden sollte. Wir begriffen, dass diese Architektur dazu diente, einen sogenannten „Volkskörper“ zu bilden, der nach dem Willen der Nationalsozialisten agierte und in dem das Individuum nichts galt. Diese Hybris vermittelte sich erst recht angesichts der Tatsache, dass das geplante Gelände die Ausdehnung der gesamten Stadt Nürnberg übertraf. Eine Million Deutsche sollten hier einmal im Jahr an sieben Tagen dem Führer huldigen. Die Absurdität dieser Selbstüberhebung zeigt sich unter anderem auch darin, dass bei Baubeginn die technische und statische Umsetzung in dieser Größe vollkommen unklar und folglich von vornherein zum Torso verdammt war.

Unser Guide Christian Fritsche, der auch eine Galerie in Fürth betreibt, konnte uns eindrücklich vermitteln, dass diese steingewordene Menschenverachtung auch für künftige Generationen erlebbar bleiben muss.

Erschöpft aber beeindruckt verbrachten wir den Nachmittag am Dutzentteich und in der Altstadt, bevor wir am frühen Abend im kleinen Arthouse Kino Casablanca den preisgekrönten Dokumentarfilm „Die  Unbeugsamen“ sahen. Thema des Films war der Kampf von Politikerinnen in den Zeiten der Bonner Republik um Gleichberechtigung, Anerkennung und Macht. Vollkommen unerwartet für uns fand danach sogar noch ein Podiumsgespräch mit Renate Schmidt (SPD) – einer der Protagonistinnen des Films und Verena Osygan (Bündnis 90 – Die Grünen) statt. Frau Schmidt riet allen Frauen im Saal, Mut zur Politik zu haben und ergänzte beim Hinausgehen zu Elias und Herrn Peltzer: „Jungs, traut euch auch!!“.

Am nächsten Morgen waren wir uns einig, dass die Region Nürnberg auf jeden Fall ein lohnendes Ziel für Geschichtsexkursionen ist – drei Tage aber bei weitem nicht ausreichen.

Kurz und intensiv – eine Reise nach Nürnberg

Am 13.06.2022 begab sich der Leistungskurs Geschichte 11 mit Frau Hummelsheim und Herrn Peltzer auf eine Exkursion nach Nürnberg. Keiner aus unserer Reisegruppe konnte ahnen, welche kulturelle Vielfalt uns erwarten würde. Dank des 9-Euro-Tickets durchquerten wir ökonomisch wie ökologisch nachhaltig die Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Bayern. Nürnberg empfing uns bei schönstem Wetter. Der öffentliche Nahverkehr erschloss sich uns sehr schnell und das ansprechende Hotel steigerte unsere sowieso schon gute Laune.

Schon bei unserem ersten Spaziergang durch die Altstadt wurde uns klar, dass drei Tage nicht ausreichen würden, um diese Stadt auch nur annähernd zu erfassen. Wir erlebten den Gegensatz zwischen der quirlig-lebhaften Atmosphäre der Straßen und Gassen und der weihevollen Stille in der gotischen St. Lorenz Kirche. Unser erster Abend klang bei Super-Mond auf dem Basketball-Platz aus.

Der zweite Tag begann mit einem üppigen und entspanntem Frühstück. Das hatten wir auch nötig, denn es erwartete uns eine dreistündige Führung über das ehemalige Reichsparteitags-Gelände. Fassungslos standen wir vor den Resten dieser überdimensionierten Propaganda-Architektur, die einst von den Nationalsozialisten geplant und  auf Kosten der Völker, die sie unterjochen wollten, errichtet werden sollte. Wir begriffen, dass diese Architektur dazu diente, einen sogenannten „Volkskörper“ zu bilden, der nach dem Willen der Nationalsozialisten agierte und in dem das Individuum nichts galt. Diese Hybris vermittelte sich erst recht angesichts der Tatsache, dass das geplante Gelände die Ausdehnung der gesamten Stadt Nürnberg übertraf. Eine Million Deutsche sollten hier einmal im Jahr an sieben Tagen dem Führer huldigen. Die Absurdität dieser Selbstüberhebung zeigt sich unter anderem auch darin, dass bei Baubeginn die technische und statische Umsetzung in dieser Größe vollkommen unklar und folglich von vornherein zum Torso verdammt war.

Unser Guide Christian Fritsche, der auch eine Galerie in Fürth betreibt, konnte uns eindrücklich vermitteln, dass diese steingewordene Menschenverachtung auch für künftige Generationen erlebbar bleiben muss.

Erschöpft aber beeindruckt verbrachten wir den Nachmittag am Dutzentteich und in der Altstadt, bevor wir am frühen Abend im kleinen Arthouse Kino Casablanca den preisgekrönten Dokumentarfilm „Die  Unbeugsamen“ sahen. Thema des Films war der Kampf von Politikerinnen in den Zeiten der Bonner Republik um Gleichberechtigung, Anerkennung und Macht. Vollkommen unerwartet für uns fand danach sogar noch ein Podiumsgespräch mit Renate Schmidt (SPD) – einer der Protagonistinnen des Films und Verena Osygan (Bündnis 90 – Die Grünen) statt. Frau Schmidt riet allen Frauen im Saal, Mut zur Politik zu haben und ergänzte beim Hinausgehen zu Elias und Herrn Peltzer: „Jungs, traut euch auch!!“.

Am nächsten Morgen waren wir uns einig, dass die Region Nürnberg auf jeden Fall ein lohnendes Ziel für Geschichtsexkursionen ist – drei Tage aber bei weitem nicht ausreichen.