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„Für diesen Moment“ – Feierliche Abiturzeugnisausgabe am Geschwister-Scholl-Gymnasium Taucha 2023

Es ist jedes Jahr fast das gleiche Ritual und doch immer wieder einmalig – ganz besonders natürlich für die erfolgreichen Abiturientinnen und Abiturenten und Ihre stolzen Eltern, Angehörigen und Freunde.
In diesem Schuljahr erhielten in einem feierlichen Rahmen 57 Schülerinnen und Schüler unserer Schule das Abiturzeugnis überreicht.
Der Abiturjahrgang 2022/23 wurde am 01.07.2023 von der Schulleiterin Frau Rentsch offiziell aus der Schule entlassen.

ABITURREDE

Liebe Familie, liebe Freunde, sehr geehrte Lehrerinnen und Lehrer, sehr geehrte Frau Rentsch, sehr geehrte Frau Danz, sehr geehrter Herr Meier und natürlich auch ihr, liebe Abiturientinnen und Abiturienten,

nun ist es endlich so weit! Jetzt tragen auch wir diese klischeehaften Roben in blau, mit denen wir einen ganz neuen Lebensabschnitt begrüßen. Es ist geschafft und ich glaube wir alle können das immer noch nicht fassen, gar verstehen. Zwölf Jahre sind vergangen und ihnen folgten Erlebnisse, Erfahrungen, Hoch- und natürlich auch Tiefpunkte. Eine schier unfassbar lange Zeit, welche vor Ereignissen nur so strotzt. Daher möchten wir heute mit Ihnen gemeinsam noch einmal Revue passieren und all die unvergessenen Momente neu aufleben lassen.
Für diese herausfordernde Aufgabe, die eine Menge Feingefühl und Hingabe von einem Redner abverlangt, habe ich mir zwei reizende junge Damen zur Hilfe geholt, die mit mir versuchen werden Sie erst in die Vergangenheit und mit einem kleinen Abstecher in der Gegenwart auch bis in die Zukunft zu entführen.
Da dieser Jahrgang sich dazu entschieden hat, unser Motto „Abiversal – zwölf Jahre im falschen Film“ ganz im Zeichen von Film und Fernsehen stehen zu lassen und wir uns zu nichts zu schade sind, möchten wir diese Rede mit einigen berühmten Zitaten aus der „Bewegbildproduktion“ spicken, welche so manchen Sachverhalt gut ergänzen. Vielleicht kennen auch Sie noch einige dieser bekannten Zeilen und merken, wie schnell die Zeit vergeht.
Passend dazu haben wir auch eine kleine Aufgabe für unsere Lehrer vorbereitet. Da wir die letzten Jahre ganz besonders viel Spaß beim Analysieren von Reden hatten, wollen wir im Zuge damaliger Leistungsmessungen den Spieß einfach mal umdrehen. Dafür bitten wir Sie einmal genau hinzuhören und die Anzahl der versteckten Filmzitate zu ermitteln. Ganz nach alten Maßstäben möchten wir Ihnen hier und heute auch eine kleine Note ausstellen, um Sie auch für die Zukunft zu motivieren stets aufmerksam zu bleiben und gut aufzupassen. Natürlich liegen manche der Zitate in leicht abgeänderter Form vor und falls Sie diese deshalb, nicht erkennen sollten ist Ihnen hier niemand böse. Solche Fehler könnten sich jedoch negativ auf Ihre spätere Note auswirken und das will hier nun wirklich keiner. Aber keine Angst, da mussten wir ja alle durch!
Doch nun möchten wir gar nicht mehr lange um den heißen Brei herumreden, wie man das hier oben so gerne macht und mit unserer kleinen Reise beginnen. Da ist es nur logisch, auch beim Anfang anzufangen. Weil die Zeit bei Mutti auf dem Arm zum einen im Vergleich recht kurz war und wir uns zum anderen kaum an diese erinnern können, würden wir gleich beim Beginn unserer schulischen Karriere ansetzen die natürlich am Tag der Einschulung ihren Lauf nahm.
Wir schreiben das Jahr 2011. Damals waren wir genauso klein, wie unsere Motivation beim Lernen in der Abi-Phase. Aufgeregt und zappelig freuten wir uns auf den ersten Schultag, die einen mehr und die anderen weniger. Ohne zu wissen, wo uns das Ganze einmal hinführen wird, lernten wir Lesen, Schreiben und Rechnen. Aus dem Lesen einzelner Sätze, wie „Mama besucht Oma“, wurde ein Buch, wie „Rico, Oskar und die Tieferschatten“ und daraus verwirrende Texte im Physik-Lehrbuch, die versuchten zu erklären, wie die Quantenphysik funktioniert. Aus dem Schreiben einzelner Buchstaben wurden Wörter, Sätze und letztendlich ein 14-seitiger Aufsatz im Deutsch-Abi. Aus „3+5=8“ wurden irritierende Rechenpyramiden, Sachaufgaben in denen Franz 60 Melonen kauft und 18 davon isst und zum Schluss „Untersuchen Sie, ob es einen reellen Wert für k gibt, sodass sich die Grade g und die Ebene E im Punkt P mit einem Schnittwinkel von 87° schneiden“. Kurzgefasst: aus einer Komödie wurde eine Tragödie. Warum hat uns niemand davor gewarnt? Aber naja, Forests Mutter meinte ja immer „Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, man weiß nie, was man kriegt“.
Doch sind wir mal ehrlich: die Grundschulzeit war sehr unbeschwert. Man hatte höchstens 5 Stunden Unterricht und konnte sich danach im Hort austoben. Dort hatte man schon einiges für unser Leben gelernt. Wir haben zum Beispiel unser erstes Schwimmabzeichen ergattert. Wenn wir irgendwann mal wieder frustriert sind, machen wir es halt wie Dori: einfach schwimmen!
Auf einmal waren 4 Jahre rum und man musste sich wieder von der Grundschule verabschieden. Einerseits flossen die Tränen bei dem Abschlussfest, andererseits fühlte man sich wie „der König der Welt“. Dieses Gefühl legte sich dann aber ganz schnell am ersten Schultag im Gymnasium. Neue Schule, neue Lehrer, neue Mitschüler. Einige hätten wahrscheinlich lieber ein Einladungsbrief nach Hogwarts erhalten, anstatt ein Empfehlungsschreiben für das Gymnasium. Es war beängstigend, plötzlich nicht zu wissen, in welcher Etage welches Zimmer liegt und sich von nun an doppelt so lang auf den Unterricht konzentrieren zu müssen. Die ehemaligen Schüler der 9. Klasse führten uns durch das Schulgebäude und wer nach der ersten Woche noch nicht viel über seine neuen Mitschüler wusste, hatte auf der traditionellen Kennlernfahrt nach Dreiskau-Mukern die Möglichkeit neue Bekanntschaften zu machen. Neben vielen kreativen Aktivitäten blieb uns allen nur eins im Kopf: die Exkursion, auf der uns Herr Solinger alles über die heimischen Pflanzenarten und ihren Nutzen erzählte und man sich wie in einer N24 Dokumentation fühlte.
Nach dieser Woche ging der Ernst an unserer neuen Schule los. Anstatt Ausmalen, Basteln und Kleben hieß es jetzt Abschreiben, Verstehen und Lernen. Schon hier haben wir gemerkt: das Gymnasium ist kein Ponyhof! Aber man soll ja nicht den Kopf verlieren, bevor er ab ist.

Ab Klasse 6 und 7 war die Eingewöhnungsphase vorbei. Das dachten wir uns zu diesem Zeitpunkt schon. Wir wussten ja noch nicht im Ansatz, was uns in den folgenden Jahren noch begegnen wird. Jetzt hieß es: „Stift raus, Zettel raus, alles andere vom Tisch!“ – unangekündigte Tests! – „Houston, wir haben ein Problem.“. Schon hier hat sich so langsam herauskristallisiert, wer aktiv zuhörte oder nur zum Alibi in der letzten Reihe saß, Kreide holen ging.
Aus Malen nach Zahlen und dem Ein-Mail-Eins wurden auf einmal Funktionen und Gleichungssysteme, die den ersten haben zweifeln lassen. Ganz zu schweigen von der Differenzial- und Integralrechnung sowie Stochastik, die uns später das Schulleben versüßt haben. „Scharf hinsehen.“ – war hier die Divise!
Die Zeiten des Schleichdiktats, der grundlegenden deutschen Grammatik hatten ein Ende gefunden. Die Herausforderung der Interpretation und Analyse der Epik, Lyrik und Dramatik standen uns nun bevor. Schlaflose Nächte hatte uns die Frage beschert, ob Goethes Gedicht nun den Jambus oder doch den Trochäus als Metrum besitzt.
Nichtsdestotrotz hatten wir erstmals eigenständige Entscheidungen zu treffen, vor allem in Bezug auf die Wahl der zweiten Fremdsprache oder unserem Profilfach. Entscheidungen, für die wir selbst verantwortlich waren und im Falle einer Fehlentscheidung die Konsequenten zu tragen hatten. Russisch war für den einen oder anderen vielleicht nicht das Gelbe vom Ei. Manch einer kam vielleicht auch nicht über die Vokabeln: „je m’appelle…“, „Merci“ und „Au revoir“ hinaus. Aber auch damit mussten wir lernen umzugehen und uns durchboxen. Aufgeben war keine Option. Opa hat immer gesagt: „Das wird schon, gaaaanz entspannt. Die 4 zum Bestehen wird’s doch mindestens.“ Danke Opi, welch aufbauende Worte. In einem hatte er dennoch Recht: Schule ist wichtig, aber auch nicht alles im Leben. Das heimlich zugesteckte Taschengeld, war ab und zu eine kleine Erinnerung die Nase aus dem Schulbuch zu heben und die Jugend, die uns nun mal nur ein einziges Mal geschenkt wird, auszukosten, zu leben.
Spätestens mit der BLF, die uns bevorstand, wurde es dann aber wirklich bedrohlich. Hier kam erstmaliger Prüfungsstress und Druck auf. Ganz im Gegenteil dazu, hatte uns das unumgehbare Homeschooling Freiheiten eingeräumt, von denen wir davor nur träumten. „Carpe Diem – Nutze den Tag!“, hatte eine etwas andere Auffassung erhalten. Schlafen bis kurz vor knapp der ersten Videokonferenz, die im besten Falle aus dem Bett geführt wurde. Von der Anzugsordnung ganz zu schweigen. Der gesamte Tag wurde genutzt, nicht aber etwa, um maximal produktiv zu sein, sondern die bis 0 Uhr hinfällige Abgabe 23:59 Uhr noch abzusenden. Nicht das ich hier aus Erfahrung sprechen würde. Besser spät als nie.
Die ersten fünf Jahre unseres Daseins als Gymnasiasten sind jedoch nicht allein geprägt von verpflichtenden Lehrinhalten. Vielmehr haben uns die Englandfahrt und der französische Schüleraustausch beispielsweise den kulturellen Horizont, über die nationalen Grenzen hinaus, erweitert.
Neben den „atemberaubenden“ Museumsbesuchen haben wir aber vor allem eins gefördert und erlernt: Unser Selbstbewusstsein, unsere Selbstständigkeit, Verantwortung und Mut. Schließlich waren wir auf uns allein gestellt, in unseren Gastfamilien, in einem fremden Land, mit einer uns eher unvertrauten Sprache. Wir waren aber gezwungen zu kommunizieren, kostete es was es wolle. Und wenn es die Artikulation eines dreijährigen Kindes mit einbezog, das versucht zu vermitteln, dass es Hunger hat.
Die Schule, als auch unsere Eltern ermöglichten uns zu wachsen, physisch als auch emotional und stets über unsere Grenzen hinwegzugehen und neue zu setzten. Die einzige stabile Komponente, die uns blieb, war also die Veränderung.
Nach weiteren fünf Jahren am Gymnasium wurde es nochmal ernst – bitterernst. Die Oberstufe war schon immer eine kleine, weit entfernte Welt, aus der man nur Geschichten kannte, die, so meine ich, jedem mindestens einen Hauch Respekt einflößten. Mir persönlich schauerte es ganz besonders, wenn ich an den verschlossenen Gängen der Abiturprüfungen vorbeiging und glaubte die Schreie der armen Seelen hören zu können, die sich gerade durch die Stochastik-Aufgaben von 2018 quälten. Leider, und das wussten wir alle, würde unsere Zeit kommen und sie kam schneller als gedacht.
Das Jahr begann mit einer besonderen und neuen Aufteilung von uns Schülern in die jeweiligen Grund- und Leistungskurse. Die Hoffnung nette, bekannte Gesichter wiederzufinden war groß – die Motivation „noch größer“. Nur sehr wenige wussten, was die Zukunft bringen würde. Es waren eben jene, die besondere Kontakte besaßen, welche ihnen im Verlauf der nächsten Jahre zu ungeheuren Vorteilen verhelfen würden: Schüler mit älteren Geschwistern und Freunden! Sie wussten welche kämpferischen Zeiten uns erwarteten und sie wussten auch die Lösung von Aufgabe 4 a).
Dann ertönte erstmals das Stundenklingeln einer neuen Ära und wir fanden uns wieder inmitten völlig neuer Themen mit zum Teil unerhörtem Tiefgang. Die Tage strichen dahin, die Hefter und Speicher der Tablets füllten sich unaufhaltsam und wir gaben unser Bestes nicht schon bei dem Wort Analysis den Raum im Stillschweigen zu verlassen. Ein „Flieht, ihr Narren“ oder „Lauf Jahrgang 11! Lauf“ wäre zu diesem Zeitpunkt vermutlich angemessen gewesen, doch wir blieben. Bald darauf wurden erste Notenpunkte bestaunt und bejammert. So langsam gewöhnte man sich an das Neue und ging, wie all die Jahre zuvor mit einer Selbstverständlichkeit in seine Unterrichtsräume… wenn man sie denn fand.
Zu Beginn schien das Leben in der Sekundarstufe zwei recht genießbar zu werden, doch wir wussten, dass in der Wundertüte der Oberstufe noch viele diabolische Ungeheuer warteten, deren einzige Aufgabe es war, Freizeit in Schulzeit zu verwandeln. Daher machten wir schon zu Beginn des Jahres Bekanntschaft mit einer Aufgabe, die uns sechs Monate wie ein böser Geist verfolgen würde. Wir sollten unter Aufsicht eines Mentors eine Facharbeit Schreiben und Verteidigen. Dabei lag das Verfassen erst einmal im Fokus und sollte auch die meiste Zeit in Anspruch nehmen. Doch wer hätte denn gedacht, dass nicht das Suchen von Informationen, oder das kreative Schreiben das Problem werden würde, sondern grundlegende Fähigkeiten mit Microsoft Word umzugehen. Ich meine, wie zum Teufel lässt man Seitenzahlen erst ab Seite drei beginnen oder wie verflucht gestalte ich ein Inhaltsverzeichnis? Das waren die großen Fragen dieser Zeit, welche von verschiedensten hilfsbereiten Informatikern auf YouTube beantwortet werden sollten. Doch noch weitere Hürden bahnten sich langsam an. Die erste Klausurenphase unseres Lebens stand vor der Tür und wir schauten nicht schlecht, als die Seiten unserer Schulplaner von Tag zu Tag immer voller wurden. Zu diesem Zeitpunkt waren wir schon lange nicht mehr „die Könige der Welt“. Dann gab es eben mal fünf Leistungsmessungen pro Woche. In solchen Momenten war man sich sicher „es könnte ja nicht noch schlimmer werden“. Wir lernten jedes Mal aufs Neue, dass so einiges möglich ist. Zum einen, dass keine Woche zu voll für noch eine Arbeit sein kann, zum anderen, dass wir in der Lage sind es dennoch zu packen, wenn es nicht anders geht.
Trotzdem haben wir wenigstens versucht weiteres in unsere Tagesplanung zu integrieren. Einige haben neue Hobbies für sich entdeckt, andere überlebten die Fahrschule. Wir haben in diesen zwei Jahren unsere jugendlichen Strukturen zum Teil gänzlich aufgebrochen und verändert, mussten selbstständig vorankommen und uns Gedanken über unsere Zukunft machen. Bewerbungen wurden geschrieben und verschickt, die einen abgelehnt, die anderen angenommen. Wir haben neben der Schule versucht uns noch weiterzuentwickeln und wenn ich mich so umschaue, ist euch das ohne Frage gelungen.
Die Sekundarstufe zwei war also geprägt von einem Auf und Ab, von Zeiten der Ruhe und Zeiten der Anstrengung. Wir haben buchstäblich das Lernen neu gelernt und das war, wie wir jetzt wissen, auch nötig. Denn auf uns wartete eine ganz neue Herausforderung, welche für manch einen sehr entscheidend werden würde. Die eine Prüfung, sie alle zu knechten…
Das Abitur war ohne Frage das letzte große Ding, was wir an dieser Schule gedreht haben. Ein ganz großer, der perfekte Coup – mächtig gewaltig! Es hat von uns allen eine Menge abverlangt. Wir mussten uns immer wieder aufraffen. Mein Vater sagte dann immer „Ende ist, wenn Ende ist“, was mich natürlich mehr störte als motivierte, aber es stimmt und es wird immer stimmen. Letztlich muss man dennoch sagen, dass vor allem diese Zeit ungeheuer schnell an uns vorbeigerauscht ist. Das Einzige, was blieb, war das Warten.
Lange genug gewartet, sage ich nur…
Nun sind unsere letzten Klausuren geschrieben, die Abiturergebnisse in Stein gemeißelt und den Weg aus dem riesigen Bücherberg haben wir auch gefunden. Wir sind frei – das Leben hat uns wieder! Zumindest einen Sommer lang…
Hinter uns liegen unfassbare zwölf Jahre Bootcamp. Der Schul-Parkour und die stahlharten Methoden der Lehrer waren eine echte Herausforderung und haben manchen straucheln lassen. Doch wir sind standhaft geblieben und nun nimmt uns keiner mehr die Butter vom Brot! Egal ob Studium, Ausbildung, Freiwilliges Soziales Jahr oder Auszeit zur Selbstfindung – wir fühlen uns perfekt gewappnet und werden uns jeder neuen Herausforderung bereitwillig stellen. Und wenn sich wirklich mal echte Probleme anbahnen – wir denken beispielsweise an das tägliche Schmieren der Pausenbrote – zählen wir weiterhin ganz auf euch, liebe Mütter und Väter.
Ein kleines bisschen Wehmut ist trotzdem dabei, denn langsam wird auch dem Letzten klar, dass sich heute unsere Wege trennen werden. Kaum vorstellbar nach so vielen Jahren – für uns handelt es sich immerhin um mehr als die Hälfte unseres bisherigen Lebens. Es wird sich zeigen, ob lang gepflegte Freundschaften diese Belastungsprobe überstehen. Sollten wir uns aber tatsächlich aus den Augen verlieren, werden uns vermutlich die zukünftigen Klassentreffen wieder zusammenführen…. also auch hier kein Grund zur Panik!
Liebe Frau Rentzsch, liebe Frau Danz, liebe Lehrerinnen, liebe Lehrer,
vom ersten Schultag an sind wir durch Sie auf den „Ernst des Lebens“ vorbereitet worden. Dieses Projekt war definitiv erfolgreich und dafür möchten wir uns heute und hier von ganzem Herzen bei Ihnen bedanken. Wir werden mit hoher Wahrscheinlichkeit viele Ihrer wertvollen Ratschläge beherzigen, planen aber trotzdem diesen „Ernst“ nicht immer ganz so ernst zu nehmen. Gelingt uns das, haben wir eine reelle Chance gesund und munter das Rentenalter zu erreichen…😉
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

PS: Liebe Absolventen, zur Illustration eurer feierlichen Zeugnisübergabe sind ein paar Fotos angefügt. Für die dokumentarische Vollständigkeit ist das Fotohaus Bautzmann zuständig. Es sind freilich wesentlich mehr Fotos entstanden, die ich unbearbeitet in die dropbox lege. Diese könnt ihr euch downloaden und ausschließlich!!! privat verwenden. Keines der Fotos darf auf sozialen Medien oder anderweitig im Internet erscheinen!!!
Für den dropbox-link fragt bitte bei H. Peltzer an.

„Für diesen Moment“ – Feierliche Abiturzeugnisausgabe am Geschwister-Scholl-Gymnasium Taucha 2023

Es ist jedes Jahr fast das gleiche Ritual und doch immer wieder einmalig – ganz besonders natürlich für die erfolgreichen Abiturientinnen und Abiturenten und Ihre stolzen Eltern, Angehörigen und Freunde.
In diesem Schuljahr erhielten in einem feierlichen Rahmen 57 Schülerinnen und Schüler unserer Schule das Abiturzeugnis überreicht.
Der Abiturjahrgang 2022/23 wurde am 01.07.2023 von der Schulleiterin Frau Rentsch offiziell aus der Schule entlassen.

Liebe Familie, liebe Freunde, sehr geehrte Lehrerinnen und Lehrer, sehr geehrte Frau Rentsch, sehr geehrte Frau Danz, sehr geehrter Herr Meier und natürlich auch ihr, liebe Abiturientinnen und Abiturienten,
nun ist es endlich so weit! Jetzt tragen auch wir diese klischeehaften Roben in blau, mit denen wir einen ganz neuen Lebensabschnitt begrüßen. Es ist geschafft und ich glaube wir alle können das immer noch nicht fassen, gar verstehen. Zwölf Jahre sind vergangen und ihnen folgten Erlebnisse, Erfahrungen, Hoch- und natürlich auch Tiefpunkte. Eine schier unfassbar lange Zeit, welche vor Ereignissen nur so strotzt. Daher möchten wir heute mit Ihnen gemeinsam noch einmal Revue passieren und all die unvergessenen Momente neu aufleben lassen.
Für diese herausfordernde Aufgabe, die eine Menge Feingefühl und Hingabe von einem Redner abverlangt, habe ich mir zwei reizende junge Damen zur Hilfe geholt, die mit mir versuchen werden Sie erst in die Vergangenheit und mit einem kleinen Abstecher in der Gegenwart auch bis in die Zukunft zu entführen.
Da dieser Jahrgang sich dazu entschieden hat, unser Motto „Abiversal – zwölf Jahre im falschen Film“ ganz im Zeichen von Film und Fernsehen stehen zu lassen und wir uns zu nichts zu schade sind, möchten wir diese Rede mit einigen berühmten Zitaten aus der „Bewegbildproduktion“ spicken, welche so manchen Sachverhalt gut ergänzen. Vielleicht kennen auch Sie noch einige dieser bekannten Zeilen und merken, wie schnell die Zeit vergeht.
Passend dazu haben wir auch eine kleine Aufgabe für unsere Lehrer vorbereitet. Da wir die letzten Jahre ganz besonders viel Spaß beim Analysieren von Reden hatten, wollen wir im Zuge damaliger Leistungsmessungen den Spieß einfach mal umdrehen. Dafür bitten wir Sie einmal genau hinzuhören und die Anzahl der versteckten Filmzitate zu ermitteln. Ganz nach alten Maßstäben möchten wir Ihnen hier und heute auch eine kleine Note ausstellen, um Sie auch für die Zukunft zu motivieren stets aufmerksam zu bleiben und gut aufzupassen. Natürlich liegen manche der Zitate in leicht abgeänderter Form vor und falls Sie diese deshalb, nicht erkennen sollten ist Ihnen hier niemand böse. Solche Fehler könnten sich jedoch negativ auf Ihre spätere Note auswirken und das will hier nun wirklich keiner. Aber keine Angst, da mussten wir ja alle durch!
Doch nun möchten wir gar nicht mehr lange um den heißen Brei herumreden, wie man das hier oben so gerne macht und mit unserer kleinen Reise beginnen. Da ist es nur logisch, auch beim Anfang anzufangen. Weil die Zeit bei Mutti auf dem Arm zum einen im Vergleich recht kurz war und wir uns zum anderen kaum an diese erinnern können, würden wir gleich beim Beginn unserer schulischen Karriere ansetzen die natürlich am Tag der Einschulung ihren Lauf nahm.
Wir schreiben das Jahr 2011. Damals waren wir genauso klein, wie unsere Motivation beim Lernen in der Abi-Phase. Aufgeregt und zappelig freuten wir uns auf den ersten Schultag, die einen mehr und die anderen weniger. Ohne zu wissen, wo uns das Ganze einmal hinführen wird, lernten wir Lesen, Schreiben und Rechnen. Aus dem Lesen einzelner Sätze, wie „Mama besucht Oma“, wurde ein Buch, wie „Rico, Oskar und die Tieferschatten“ und daraus verwirrende Texte im Physik-Lehrbuch, die versuchten zu erklären, wie die Quantenphysik funktioniert. Aus dem Schreiben einzelner Buchstaben wurden Wörter, Sätze und letztendlich ein 14-seitiger Aufsatz im Deutsch-Abi. Aus „3+5=8“ wurden irritierende Rechenpyramiden, Sachaufgaben in denen Franz 60 Melonen kauft und 18 davon isst und zum Schluss „Untersuchen Sie, ob es einen reellen Wert für k gibt, sodass sich die Grade g und die Ebene E im Punkt P mit einem Schnittwinkel von 87° schneiden“. Kurzgefasst: aus einer Komödie wurde eine Tragödie. Warum hat uns niemand davor gewarnt? Aber naja, Forests Mutter meinte ja immer „Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, man weiß nie, was man kriegt“.
Doch sind wir mal ehrlich: die Grundschulzeit war sehr unbeschwert. Man hatte höchstens 5 Stunden Unterricht und konnte sich danach im Hort austoben. Dort hatte man schon einiges für unser Leben gelernt. Wir haben zum Beispiel unser erstes Schwimmabzeichen ergattert. Wenn wir irgendwann mal wieder frustriert sind, machen wir es halt wie Dori: einfach schwimmen!
Auf einmal waren 4 Jahre rum und man musste sich wieder von der Grundschule verabschieden. Einerseits flossen die Tränen bei dem Abschlussfest, andererseits fühlte man sich wie „der König der Welt“. Dieses Gefühl legte sich dann aber ganz schnell am ersten Schultag im Gymnasium. Neue Schule, neue Lehrer, neue Mitschüler. Einige hätten wahrscheinlich lieber ein Einladungsbrief nach Hogwarts erhalten, anstatt ein Empfehlungsschreiben für das Gymnasium. Es war beängstigend, plötzlich nicht zu wissen, in welcher Etage welches Zimmer liegt und sich von nun an doppelt so lang auf den Unterricht konzentrieren zu müssen. Die ehemaligen Schüler der 9. Klasse führten uns durch das Schulgebäude und wer nach der ersten Woche noch nicht viel über seine neuen Mitschüler wusste, hatte auf der traditionellen Kennlernfahrt nach Dreiskau-Mukern die Möglichkeit neue Bekanntschaften zu machen. Neben vielen kreativen Aktivitäten blieb uns allen nur eins im Kopf: die Exkursion, auf der uns Herr Solinger alles über die heimischen Pflanzenarten und ihren Nutzen erzählte und man sich wie in einer N24 Dokumentation fühlte.
Nach dieser Woche ging der Ernst an unserer neuen Schule los. Anstatt Ausmalen, Basteln und Kleben hieß es jetzt Abschreiben, Verstehen und Lernen. Schon hier haben wir gemerkt: das Gymnasium ist kein Ponyhof! Aber man soll ja nicht den Kopf verlieren, bevor er ab ist.

Ab Klasse 6 und 7 war die Eingewöhnungsphase vorbei. Das dachten wir uns zu diesem Zeitpunkt schon. Wir wussten ja noch nicht im Ansatz, was uns in den folgenden Jahren noch begegnen wird. Jetzt hieß es: „Stift raus, Zettel raus, alles andere vom Tisch!“ – unangekündigte Tests! – „Houston, wir haben ein Problem.“. Schon hier hat sich so langsam herauskristallisiert, wer aktiv zuhörte oder nur zum Alibi in der letzten Reihe saß, Kreide holen ging.
Aus Malen nach Zahlen und dem Ein-Mail-Eins wurden auf einmal Funktionen und Gleichungssysteme, die den ersten haben zweifeln lassen. Ganz zu schweigen von der Differenzial- und Integralrechnung sowie Stochastik, die uns später das Schulleben versüßt haben. „Scharf hinsehen.“ – war hier die Divise!
Die Zeiten des Schleichdiktats, der grundlegenden deutschen Grammatik hatten ein Ende gefunden. Die Herausforderung der Interpretation und Analyse der Epik, Lyrik und Dramatik standen uns nun bevor. Schlaflose Nächte hatte uns die Frage beschert, ob Goethes Gedicht nun den Jambus oder doch den Trochäus als Metrum besitzt.
Nichtsdestotrotz hatten wir erstmals eigenständige Entscheidungen zu treffen, vor allem in Bezug auf die Wahl der zweiten Fremdsprache oder unserem Profilfach. Entscheidungen, für die wir selbst verantwortlich waren und im Falle einer Fehlentscheidung die Konsequenten zu tragen hatten. Russisch war für den einen oder anderen vielleicht nicht das Gelbe vom Ei. Manch einer kam vielleicht auch nicht über die Vokabeln: „je m’appelle…“, „Merci“ und „Au revoir“ hinaus. Aber auch damit mussten wir lernen umzugehen und uns durchboxen. Aufgeben war keine Option. Opa hat immer gesagt: „Das wird schon, gaaaanz entspannt. Die 4 zum Bestehen wird’s doch mindestens.“ Danke Opi, welch aufbauende Worte. In einem hatte er dennoch Recht: Schule ist wichtig, aber auch nicht alles im Leben. Das heimlich zugesteckte Taschengeld, war ab und zu eine kleine Erinnerung die Nase aus dem Schulbuch zu heben und die Jugend, die uns nun mal nur ein einziges Mal geschenkt wird, auszukosten, zu leben.
Spätestens mit der BLF, die uns bevorstand, wurde es dann aber wirklich bedrohlich. Hier kam erstmaliger Prüfungsstress und Druck auf. Ganz im Gegenteil dazu, hatte uns das unumgehbare Homeschooling Freiheiten eingeräumt, von denen wir davor nur träumten. „Carpe Diem – Nutze den Tag!“, hatte eine etwas andere Auffassung erhalten. Schlafen bis kurz vor knapp der ersten Videokonferenz, die im besten Falle aus dem Bett geführt wurde. Von der Anzugsordnung ganz zu schweigen. Der gesamte Tag wurde genutzt, nicht aber etwa, um maximal produktiv zu sein, sondern die bis 0 Uhr hinfällige Abgabe 23:59 Uhr noch abzusenden. Nicht das ich hier aus Erfahrung sprechen würde. Besser spät als nie.
Die ersten fünf Jahre unseres Daseins als Gymnasiasten sind jedoch nicht allein geprägt von verpflichtenden Lehrinhalten. Vielmehr haben uns die Englandfahrt und der französische Schüleraustausch beispielsweise den kulturellen Horizont, über die nationalen Grenzen hinaus, erweitert.
Neben den „atemberaubenden“ Museumsbesuchen haben wir aber vor allem eins gefördert und erlernt: Unser Selbstbewusstsein, unsere Selbstständigkeit, Verantwortung und Mut. Schließlich waren wir auf uns allein gestellt, in unseren Gastfamilien, in einem fremden Land, mit einer uns eher unvertrauten Sprache. Wir waren aber gezwungen zu kommunizieren, kostete es was es wolle. Und wenn es die Artikulation eines dreijährigen Kindes mit einbezog, das versucht zu vermitteln, dass es Hunger hat.
Die Schule, als auch unsere Eltern ermöglichten uns zu wachsen, physisch als auch emotional und stets über unsere Grenzen hinwegzugehen und neue zu setzten. Die einzige stabile Komponente, die uns blieb, war also die Veränderung.
Nach weiteren fünf Jahren am Gymnasium wurde es nochmal ernst – bitterernst. Die Oberstufe war schon immer eine kleine, weit entfernte Welt, aus der man nur Geschichten kannte, die, so meine ich, jedem mindestens einen Hauch Respekt einflößten. Mir persönlich schauerte es ganz besonders, wenn ich an den verschlossenen Gängen der Abiturprüfungen vorbeiging und glaubte die Schreie der armen Seelen hören zu können, die sich gerade durch die Stochastik-Aufgaben von 2018 quälten. Leider, und das wussten wir alle, würde unsere Zeit kommen und sie kam schneller als gedacht.
Das Jahr begann mit einer besonderen und neuen Aufteilung von uns Schülern in die jeweiligen Grund- und Leistungskurse. Die Hoffnung nette, bekannte Gesichter wiederzufinden war groß – die Motivation „noch größer“. Nur sehr wenige wussten, was die Zukunft bringen würde. Es waren eben jene, die besondere Kontakte besaßen, welche ihnen im Verlauf der nächsten Jahre zu ungeheuren Vorteilen verhelfen würden: Schüler mit älteren Geschwistern und Freunden! Sie wussten welche kämpferischen Zeiten uns erwarteten und sie wussten auch die Lösung von Aufgabe 4 a).
Dann ertönte erstmals das Stundenklingeln einer neuen Ära und wir fanden uns wieder inmitten völlig neuer Themen mit zum Teil unerhörtem Tiefgang. Die Tage strichen dahin, die Hefter und Speicher der Tablets füllten sich unaufhaltsam und wir gaben unser Bestes nicht schon bei dem Wort Analysis den Raum im Stillschweigen zu verlassen. Ein „Flieht, ihr Narren“ oder „Lauf Jahrgang 11! Lauf“ wäre zu diesem Zeitpunkt vermutlich angemessen gewesen, doch wir blieben. Bald darauf wurden erste Notenpunkte bestaunt und bejammert. So langsam gewöhnte man sich an das Neue und ging, wie all die Jahre zuvor mit einer Selbstverständlichkeit in seine Unterrichtsräume… wenn man sie denn fand.
Zu Beginn schien das Leben in der Sekundarstufe zwei recht genießbar zu werden, doch wir wussten, dass in der Wundertüte der Oberstufe noch viele diabolische Ungeheuer warteten, deren einzige Aufgabe es war, Freizeit in Schulzeit zu verwandeln. Daher machten wir schon zu Beginn des Jahres Bekanntschaft mit einer Aufgabe, die uns sechs Monate wie ein böser Geist verfolgen würde. Wir sollten unter Aufsicht eines Mentors eine Facharbeit Schreiben und Verteidigen. Dabei lag das Verfassen erst einmal im Fokus und sollte auch die meiste Zeit in Anspruch nehmen. Doch wer hätte denn gedacht, dass nicht das Suchen von Informationen, oder das kreative Schreiben das Problem werden würde, sondern grundlegende Fähigkeiten mit Microsoft Word umzugehen. Ich meine, wie zum Teufel lässt man Seitenzahlen erst ab Seite drei beginnen oder wie verflucht gestalte ich ein Inhaltsverzeichnis? Das waren die großen Fragen dieser Zeit, welche von verschiedensten hilfsbereiten Informatikern auf YouTube beantwortet werden sollten. Doch noch weitere Hürden bahnten sich langsam an. Die erste Klausurenphase unseres Lebens stand vor der Tür und wir schauten nicht schlecht, als die Seiten unserer Schulplaner von Tag zu Tag immer voller wurden. Zu diesem Zeitpunkt waren wir schon lange nicht mehr „die Könige der Welt“. Dann gab es eben mal fünf Leistungsmessungen pro Woche. In solchen Momenten war man sich sicher „es könnte ja nicht noch schlimmer werden“. Wir lernten jedes Mal aufs Neue, dass so einiges möglich ist. Zum einen, dass keine Woche zu voll für noch eine Arbeit sein kann, zum anderen, dass wir in der Lage sind es dennoch zu packen, wenn es nicht anders geht.
Trotzdem haben wir wenigstens versucht weiteres in unsere Tagesplanung zu integrieren. Einige haben neue Hobbies für sich entdeckt, andere überlebten die Fahrschule. Wir haben in diesen zwei Jahren unsere jugendlichen Strukturen zum Teil gänzlich aufgebrochen und verändert, mussten selbstständig vorankommen und uns Gedanken über unsere Zukunft machen. Bewerbungen wurden geschrieben und verschickt, die einen abgelehnt, die anderen angenommen. Wir haben neben der Schule versucht uns noch weiterzuentwickeln und wenn ich mich so umschaue, ist euch das ohne Frage gelungen.
Die Sekundarstufe zwei war also geprägt von einem Auf und Ab, von Zeiten der Ruhe und Zeiten der Anstrengung. Wir haben buchstäblich das Lernen neu gelernt und das war, wie wir jetzt wissen, auch nötig. Denn auf uns wartete eine ganz neue Herausforderung, welche für manch einen sehr entscheidend werden würde. Die eine Prüfung, sie alle zu knechten…
Das Abitur war ohne Frage das letzte große Ding, was wir an dieser Schule gedreht haben. Ein ganz großer, der perfekte Coup – mächtig gewaltig! Es hat von uns allen eine Menge abverlangt. Wir mussten uns immer wieder aufraffen. Mein Vater sagte dann immer „Ende ist, wenn Ende ist“, was mich natürlich mehr störte als motivierte, aber es stimmt und es wird immer stimmen. Letztlich muss man dennoch sagen, dass vor allem diese Zeit ungeheuer schnell an uns vorbeigerauscht ist. Das Einzige, was blieb, war das Warten.
Lange genug gewartet, sage ich nur…
Nun sind unsere letzten Klausuren geschrieben, die Abiturergebnisse in Stein gemeißelt und den Weg aus dem riesigen Bücherberg haben wir auch gefunden. Wir sind frei – das Leben hat uns wieder! Zumindest einen Sommer lang…
Hinter uns liegen unfassbare zwölf Jahre Bootcamp. Der Schul-Parkour und die stahlharten Methoden der Lehrer waren eine echte Herausforderung und haben manchen straucheln lassen. Doch wir sind standhaft geblieben und nun nimmt uns keiner mehr die Butter vom Brot! Egal ob Studium, Ausbildung, Freiwilliges Soziales Jahr oder Auszeit zur Selbstfindung – wir fühlen uns perfekt gewappnet und werden uns jeder neuen Herausforderung bereitwillig stellen. Und wenn sich wirklich mal echte Probleme anbahnen – wir denken beispielsweise an das tägliche Schmieren der Pausenbrote – zählen wir weiterhin ganz auf euch, liebe Mütter und Väter.
Ein kleines bisschen Wehmut ist trotzdem dabei, denn langsam wird auch dem Letzten klar, dass sich heute unsere Wege trennen werden. Kaum vorstellbar nach so vielen Jahren – für uns handelt es sich immerhin um mehr als die Hälfte unseres bisherigen Lebens. Es wird sich zeigen, ob lang gepflegte Freundschaften diese Belastungsprobe überstehen. Sollten wir uns aber tatsächlich aus den Augen verlieren, werden uns vermutlich die zukünftigen Klassentreffen wieder zusammenführen…. also auch hier kein Grund zur Panik!
Liebe Frau Rentzsch, liebe Frau Danz, liebe Lehrerinnen, liebe Lehrer,
vom ersten Schultag an sind wir durch Sie auf den „Ernst des Lebens“ vorbereitet worden. Dieses Projekt war definitiv erfolgreich und dafür möchten wir uns heute und hier von ganzem Herzen bei Ihnen bedanken. Wir werden mit hoher Wahrscheinlichkeit viele Ihrer wertvollen Ratschläge beherzigen, planen aber trotzdem diesen „Ernst“ nicht immer ganz so ernst zu nehmen. Gelingt uns das, haben wir eine reelle Chance gesund und munter das Rentenalter zu erreichen…😉
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

PS: Liebe Absolventen, zur Illustration eurer feierlichen Zeugnisübergabe sind ein paar Fotos angefügt. Für die dokumentarische Vollständigkeit ist das Fotohaus Bautzmann zuständig. Es sind freilich wesentlich mehr Fotos entstanden, die ich unbearbeitet in die dropbox lege. Diese könnt ihr euch downloaden und ausschließlich!!! privat verwenden. Keines der Fotos darf auf sozialen Medien oder anderweitig im Internet erscheinen!!!
Für den dropbox-link fragt bitte bei H. Peltzer an.