Skip to main content

Stille (er)leben

Lärm verursacht Stress – das ist eine altbekannte Weisheit. Aber auch Stille muss man aushalten können. Diese Erfahrung konnten die Schülerinnen und Schüler des gesellschaftswissenschaftlichen Profils machen.
Am Dienstag, dem 21.09.2021, begaben sich 56 Achtklässler auf einen Tag der spirituellen Orientierung ins Kloster Helfta in der Lutherstadt Eisleben.
Schwester Pauline hatte bereits einen Raum mit Matratzen ausgestattet, um ihre Gäste zu einer Phantasiereise ins eigene Ich einzuladen. Alle fanden eine entspannte Position und haben erfahren, dass in ihnen ein Licht wirkt. Sie erlebten, dass sie so, wie sie sind, angenommen, gewollt und gut sind. Schwester Pauline erzählte von ihrem Glauben, ihrem Leben und den Regeln der Klostergemeinschaft. Die Schülerinnen und Schüler erfuhren, dass in einem Leben ohne die Ablenkungen unseres Alltags das Ertragen der „großen Stille“, die täglich ab 20:00 Uhr im Kloster herrscht, eine wiederkehrende Herausforderung darstellt.
Mit Walter Lange, dem Referenten der Stiftung Weltethos, diskutierten sie über Werte und Religion. Bei strahlendem Sonnenschein zog es dann viele nach draußen an den Klosterteich, um den sie sich setzten und Wu Wei machten – eine Meditationsform, in der die Kunst des Nichtstuns gelebt wird. Was so leicht klingt, hat sich für einige als Hürde erwiesen, da das Reinhorchen in das Ich im Alltag kaum erprobt wird. Danach folgten viele Schülerinnen und Schüler der Einladung der Schwestern, dem Mittagsgebet beizuwohnen. Dass alle Gebete gesungen wurden, verwunderte viele Schüler.
Nach einer Mittagspause folgte die Gruppe gestärkt Schwester Pauline schweigend durch das Labyrinth im Klostergarten. Ihre Sorgen und Nöte konnten sie symbolisch in einen Rucksack packen und in dem Labyrinth zurücklassen. Eine sehr wohltuende Erfahrung!
Es gab Schülerinnen, die hatten Vorbehalte gegen die Exkursion, da ihnen das Klosterleben sehr fremdartig vorkam. Und bestimmt wurden die Skeptiker bestätigt, denn das Leben von Schwester Pauline und ihren Mitschwestern unterscheidet sich tatsächlich stark von unserem Alltag.
Dennoch war dieser Tag eine absolut bereichernde Erfahrung, die eine Auseinandersetzung mit dem eigenen Ich und anderen Lebenskonzepten in einer ganz besonderen Atmosphäre herbeiführen konnte.

Daniela Vormbaum & Heiko Temper

Stille (er)leben

Lärm verursacht Stress – das ist eine altbekannte Weisheit. Aber auch Stille muss man aushalten können. Diese Erfahrung konnten die Schülerinnen und Schüler des gesellschaftswissenschaftlichen Profils machen.
Am Dienstag, dem 21.09.2021, begaben sich 56 Achtklässler auf einen Tag der spirituellen Orientierung ins Kloster Helfta in der Lutherstadt Eisleben.
Schwester Pauline hatte bereits einen Raum mit Matratzen ausgestattet, um ihre Gäste zu einer Phantasiereise ins eigene Ich einzuladen. Alle fanden eine entspannte Position und haben erfahren, dass in ihnen ein Licht wirkt. Sie erlebten, dass sie so, wie sie sind, angenommen, gewollt und gut sind. Schwester Pauline erzählte von ihrem Glauben, ihrem Leben und den Regeln der Klostergemeinschaft. Die Schülerinnen und Schüler erfuhren, dass in einem Leben ohne die Ablenkungen unseres Alltags das Ertragen der „großen Stille“, die täglich ab 20:00 Uhr im Kloster herrscht, eine wiederkehrende Herausforderung darstellt.
Mit Walter Lange, dem Referenten der Stiftung Weltethos, diskutierten sie über Werte und Religion. Bei strahlendem Sonnenschein zog es dann viele nach draußen an den Klosterteich, um den sie sich setzten und Wu Wei machten – eine Meditationsform, in der die Kunst des Nichtstuns gelebt wird. Was so leicht klingt, hat sich für einige als Hürde erwiesen, da das Reinhorchen in das Ich im Alltag kaum erprobt wird. Danach folgten viele Schülerinnen und Schüler der Einladung der Schwestern, dem Mittagsgebet beizuwohnen. Dass alle Gebete gesungen wurden, verwunderte viele Schüler.
Nach einer Mittagspause folgte die Gruppe gestärkt Schwester Pauline schweigend durch das Labyrinth im Klostergarten. Ihre Sorgen und Nöte konnten sie symbolisch in einen Rucksack packen und in dem Labyrinth zurücklassen. Eine sehr wohltuende Erfahrung!
Es gab Schülerinnen, die hatten Vorbehalte gegen die Exkursion, da ihnen das Klosterleben sehr fremdartig vorkam. Und bestimmt wurden die Skeptiker bestätigt, denn das Leben von Schwester Pauline und ihren Mitschwestern unterscheidet sich tatsächlich stark von unserem Alltag.
Dennoch war dieser Tag eine absolut bereichernde Erfahrung, die eine Auseinandersetzung mit dem eigenen Ich und anderen Lebenskonzepten in einer ganz besonderen Atmosphäre herbeiführen konnte.

Daniela Vormbaum & Heiko Temper